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Das 17.138 Einwohner zählende Wurzen befindet sich mitten
im Herzen des Bundeslandes Sachsen.
Als Große Kreisstadt zwischen Leipzig und Dresden
gelegen, ist Wurzen einer der ältesten Orte des Freistaates.
Trotz seiner zentralen Lage und seiner guten Verkehrsanbindung ist
Wurzen von einem sehr reizvollen Landschaftsgebiet umgeben. Entlang
des Mulde-Ufers findet der Besucher naturbelassene Landschaften
vor, die Einblicke in eine einzigartige Flora und Fauna gestatten.
Die Mulde war es wohl auch, die um das Jahr 600 herum die Slawen
dazu veranlasste, hier ihr Lager aufzuschlagen. Am rechten Ufer
des Flusses entstand die bescheidene Siedlung, aus der später
der heutige Ort Wurzen hervorgehen sollte. Erste urkundliche Erwähnung
fand das aufstrebende Städtchen schließlich in einer
Schenkungsurkunde aus dem Jahre 961.
Ein dunkles Kapitel erlebte die Stadt im Jahre 1607: In Wurzens
schwerstem Pestjahr raffte der "Schwarze Tod" von Mai
bis Oktober beinahe ein Fünftel der Bewohner dahin.
Im Jahre 1768 kam Goethe auf der Durchreise in Wurzen
vorbei. Der Dichter und Denker schien mit seinem Aufenthalt allerdings
nicht wirklich zufrieden gewesen zu sein, schrieb er doch später
in seinem "Urfaust": "Bey Wurzen ist's fatal, da
muss man so lang auf die Fähre manchmal warten."
Ungeachtet dessen wuchs und gedieh die Stadt prächtig und feierte
schließlich im Jahre 2011 ihr 1050-jähriges Stadtjubiläum.
Der berühmteste Sohn, den die Stadt in dieser Zeit hervorgebracht
hat, ist wohl Joachim Ringelnatz. Obwohl Ringelnatz nur kurze Zeit
hier lebte, ist Wurzen als seine Geburtsstadt doch die einzige Stadt
Deutschlands, die sich offiziell "Ringelnatzstadt"
nennen darf. So lässt es sich das Wurzener Museum denn auch
nicht nehmen, in der deutschlandweit bedeutendsten Ausstellung über
Leben und Schaffen des Dichters, Erzählers, Malers und Grafikers
Joachim Ringelnatz zu berichten.
Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind das Bischofsschloss,
die spätgotische Stadtkirche St. Wenceslai sowie der städtische
Dom. Der Dom St. Marien, im Jahre 1114 geweiht, ist Sachsens bauältester
Dom und dient heute noch als stimmungsvoller Rahmen für Trauungen,
Gottesdienste und Musikaufführungen. Jährlich finden hier
etwa 20 überregional beachtete Konzerte statt, die von mehreren
Tausend Zuschauern besucht werden.
Historisch beeindruckend und malerisch zugleich ist auch der liebevoll
restaurierte Stadtkern Wurzens. Renaissance- und Barockgebäude
treffen auf üppige Jugendstilfassaden - hier mischen sich die
Stil-Epochen zu einem idyllischen Gesamtbild.
Enge Gassen, lauschige Plätze, kleine Geschäfte, gemütliche
Cafés und der weitläufige Markt laden zum Bummeln und
Verweilen ein. Besonders in den Sommermonaten dient das historische
Ambiente der Stadt als stimmige Kulisse für zahlreiche kulturelle
Veranstaltungen.
Doch auch für Einkehr und Stille findet sich in Wurzen der
richtige Ort: Der ökumenische Jakobs-Pilgerweg nach Santiago
de Compostela führt mit einem kurzen Stück durch die Muldestadt
hindurch.
Höchste Erhebung der Stadt ist der südlich gelegene Wachtelberg,
der seit 1908 einen Aussichtsturm besitzt und mit seinen 148,5 Metern
Höhe eine Fernsicht bis zu 40 km auf die umliegenden Wälder,
Hügel, Seen und Flussauen der Ringelnatzstadt Wurzen bietet.
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